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„Habe bisher nur Erkältungssymptome“ – Spahn positiv auf Coronavirus getestet

„Es ist nun Aufgabe des Gesundheitsamtes, die Kontakte abzufragen“

In der Corona-Krise ist er einer der zentralen Akteure in Berlin: Bundesgesundheitsminister Spahn. Nun wurde er selbst positiv auf das Virus getestet. Was bedeutet das für die anderen Mitglieder des Kabinetts? Schließlich saß man am Vormittag noch zusammen.

Quelle: WELT/Marie Przibylla

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Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der 40-Jährige befindet sich in häuslicher Isolierung. Das Bundeskabinett muss jedoch nicht gesammelt in Quarantäne.

Als erstes Mitglied des Bundeskabinetts hat sich Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) mit dem Coronavirus angesteckt. Spahn, der eine Schlüsselrolle im Kampf gegen die Pandemie spielt, sei am Mittwoch positiv auf das Virus getestet worden, teilte sein Ministerium in Berlin mit. Er habe sich umgehend zuhause isoliert.

Spahn selbst sagte der „Bild“-Zeitung: „Ich befinde mich in häuslicher Isolation und habe bisher nur Erkältungssymptome entwickelt.“ Sein Sprecher Hanno Kautz sagte dem Blatt zur zeitlichen Abfolge: „Am Nachmittag hat er Erkältungssymptome bekommen und sich direkt testen lassen.“ Vom Ministerium hieß es weiter: „Alle Kontaktpersonen werden aktuell informiert.“ Kanzlerin Angela Merkel wünschte Spahn eine schnelle Genesung, wie ein Regierungssprecher der Deutschen Presse-Agentur sagte.

Spahn hatte am Vormittag an der Kabinettssitzung teilgenommen. Fotos zeigen ihn dabei mit einem Mund-Nasen-Schutz. Ein Regierungssprecher teilte auf Anfrage mit, das Kabinett müsse trotzdem nicht in Quarantäne. Es tage unter Einhaltung von Hygiene- und Abstandsregeln, die darauf abzielten, dass auch im Falle der Teilnahme einer Person, die später coronapositiv getestet werde, eine Quarantäne anderer oder gar aller Teilnehmer nicht erforderlich werde.

Eine Entwarnung gab es am Mittwoch für Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Auch ein zweiter Corona-Test sei bei ihm negativ ausgefallen, sagte eine Sprecherin des Bundespräsidialamts. Das zuständige Gesundheitsamt habe festgelegt, dass das Staatsoberhaupt noch bis zum 29. Oktober in Quarantäne bleiben müsse. Steinmeier hatte sich am Wochenende selbst in Quarantäne begeben, nachdem einer seiner Personenschützer positiv getestet worden war.

Spahn hatte zuvor die Auffassung vertreten, dass es in der jetzigen Corona-Situation nicht zu einem erneuten großflächigen Stillstand in Deutschland wie im Frühjahr kommen werde. „Einen zweiten Lockdown, so wie er immer gemeint wird, den sehe ich nicht“, sagte er am Mittwoch auf die Frage eines Nutzers der Social-Media-App Jodel. Dort hatten sich schon andere Spitzenpolitiker Fragen von Nutzern gestellt.

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sagte gegenüber dem WELT-Nachrichtensender, er hoffe, dass Spahn seine Amtsgeschäfte weiterführen könne und nicht schwer erkranke. Er wünsche ihm gute Besserung. SPD-Fraktionsvize Katja Mast twitterte: „Es gilt, wie für jeden Betroffenen: Gute Besserung und ich hoffe, dass er schnell wieder gesund ist.“

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Bereits im März war auch Kanzlerin Angela Merkel (CDU) vorsorglich für knapp zwei Wochen in häuslicher Quarantäne, weil sie von einem Arzt geimpft worden war, bei dem kurz darauf eine Infektion mit dem Coronavirus festgestellt wurde.

„Ich hoffe, dass Spahn nicht schwer erkrankt ist“

Die Meldung von der Corona-Infektion des Bundesgesundheitsministers Spahn ist nur eine von vielen schlechten Nachrichten rund um das Pandemiegeschehen in Deutschland. Im Interview mit WELT spricht der SPD-Gesundheitsexperte über die aktuellsten Ereignisse.

Quelle: WELT

dpa/cwu/jr

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